Tischbrunnen, London BM, 5218-083
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Sujet: | Tischbrunnen |
Sammlung, Inv.Nr.: | British Museum, London, 5218-083 |
Datierung (Forschungsstand): | um 1500 |
Verso: | Beschriftungen |
Beischriften, Monogramm, Datierung: | s. Rowlands/Bartrum 1993, 146 |
Wasserzeichen: | konnte nicht geprüft werden |
Bemerkungen: | ? |
Standardliteratur: | Winkler 233; Strauss 1499/1; Rowlands/Bartrum 1993, Nr. 146; AK Nürnberg 2012, Nr. 157 |
Zur Zeichnung
Das ungewöhnlich großformatige Blatt ist aus 3 Papierbögen zusammengesetzt. Die Aufschriften und Markierungen der Rückseite erweisen es als Vorlage für eine Goldschmiedearbeit, die auch den Mechanismus des Tischbrunnens beschreibt.
Kunsthistorische Fragen an Tinte und Wasserzeichen
- Könnte der Nachweis, dass Dürer verschiedene Tinten/Tuschen verwendete, ein Zeichen für eine längere Auseinandersetzung mit dem komplexen Entwurf sein?
- Ist die Tinte/Tusche der Beischrift der verso-Seite mit einer der Tinten/Tuschen der recto-Seite identisch?
Fazit
Die komplexe Zeichnung besteht aus zahlreichen Eisengallustinten und Rußtuschen unterschiedlicher Zusammensetzung. Hinzu kommen Kolorierungen.
Eine Gruppenbildung, die Rückschlüsse auf den Zeichnungsprozess zulässt, ist kaum möglich:
Die Analysen der Messpunkte 3, 6, 7 (oberer Bereich) und 25 (Fuß) ergaben jeweils singuläre Eisengallustinten. Diejenige der restlichen Messpunkte Rußtuschen.
Wie systematisch ging Dürer beim Zeichnen vor? Ein Vergleich der Tintenmessungen der äußeren oberen Fontänen (links Messung 6,7 / rechts Messung 5) z.B. ergibt - trotz bildlicher Symmetrie - die Zusammensetzung aus unterschiedlichen Zeichenmitteln.
Aufgrund der formal und motivisch sehr umfangreichen Darstellung scheint auch der Zeichenprozess sehr komplex gewesen zu sein. Die zudem häufige Überlagerung unterschiedlicher Zeichenmittel erlaubt keine systematische Analyse der Etappen mittels Mikro-RFA.
Das Medium der Aufschriften des verso konnte aufgrund der Perspex-Montierung nicht untersucht werden.
Conclusion
This complex drawing was composed using a number of different iron gall and carbon inks that had different compositions. Coloration was also used in some areas.
The measurements can hardly be related in a way that explains the drawing process.
An analysis of measurements 3, 6, 7 (top area) and 25 (lower area) revealed singular iron gall inks. The other measurements revealed carbon inks.
How systematic was Dürer when he drew? A comparison of the ink measurements in the outer top area of the fountain (left measurement 6,7 / right measurement 5) for example shows that, despite symmetry in the pictures, these areas were drawn with different inks.
The formal and highly complex depiction is an indicator that the drawing process was also a complex one. Because many of the lines have been redrawn or retouched with different drawing materials, it was impossible to carry out a systematic analysis of the stages of its creation with microXRF methods.
Because the work is mounted in perspex, it was not possible to analyze the inscriptions on the verso side of the page.
Anmerkungen