Junger Kniender vor einem Herrscher, Oxford, 1934.265
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Sujet: | Junger Kniender vor einem Herrscher |
Sammlung, Inv.Nr.: | Ashmolean Museum (AMO), Oxford, 1934-265 |
Datierung (Forschungsstand): | 1493/95 |
Verso: | x |
Beischriften, Monogramm, Datierung: | "AD" |
Wasserzeichen: | konnte nicht geprüft werden |
Technik (Forschungsstand): | Tinte |
Bemerkungen: | ? |
Standardliteratur: | Winkler 42; Strauss 1493/13; AK Nürnberg 2012, Nr. 75 |
Zur Zeichnung
Zum dargestellten Thema der erst in den 1930er Jahren wiederentdeckten, seit dem 18. Jh. in Oxford befindlichen Zeichnung liegen zahlreiche Vorschläge vor. Der bereits Winkler bekannte Umdruck/Abklatsch (Berlin, Kupferstichkabnett) mag zu einer Änderung der elementaren Zusammensetzung des Originals geführt haben.
Kunsthistorische Diskussion zu den Beischriften
- Winkler: Abklatsch genommen, nachdem Monogramm nachgezogen war.
- Arbeitsthese Stephanie Porras 2009: „Monogram in different ink, possibility that there were several stages to the drawing, from seated king to youth, then background architecture and figures.”
Kunsthistorische Fragen an Tinte und Papier
- Sind Monogramm und Zeichnung in identischer Tinte ausgeführt?
- Ist die Tinte innerhalb der Zeichnung identisch?
Fazit
Die Zeichnung setzt sich ausschließlich aus Eisengallustinte(n) zusammen. Die Messungen haben ergeben, dass völlig übereinstimmende Tintenzusammensetzungen nicht nachweisbar sind. Das mag der Geschichte des Blattes geschuldet sein, von dem im wohl 19. oder frühen 20. Jahrhundert ein sogenannter „Abklatsch“ (Kopie) hergestellt worden war, wozu das Originalblatt einer Befeuchtung ausgesetzt war.
Bemerkenswert ist, dass die Mehrzahl der Tinte(n) in der Darstellung des alten Mannes (Messung 1-7) wenig Blei enthalten, während der Bleigehalt im Rest der Zeichnung deutlich höher ist. Allerdings ist Messpunkt 5 von der Fensterlaibung genommen, während sich Messpunkt 8 im Gewand des Herrschers befindet. Die Differenzierung der Tinte des Herrschers gegenüber der restlichen Darstellung lässt sich demnach nicht ausnahmslos vornehmen. In Rußtusche ausgeführt ist das Monogramm "AD" (Messung 9, 10).
Conclusion
Youth Kneeling before an Emperor
The drawing is composed solely of iron gall ink(s). The measurements showed that it is not possible to determine a complete match of ink components. This could be due to the history of the drawing; probably not before the 19th or early 20th century, an “Abklatsch” (press copy) was made of the original, a process that involved moistening it.
It is remarkable that the majority of the ink(s) used to draw the image of the old man (measurements 1-7) contain little lead, while the lead content in the rest of the drawing is significantly higher. This assumption is based however including measuring 5, which was taken from the window-frame. Measuring 8 was taken from the emperor’s robe. That the ink used for the potentate differs in comparison to all of the ink used to create the rest of the drawing therefore cannot be stated with absolute certainty. The monogram “AD” was written in carbon ink (measurements 9, 10).
Anmerkungen