Bacchanal, Wien Alb, Nr. 3060
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Sujet: | Bacchanal mit Silen |
Sammlung, Inv.Nr.: | Wien, Albertina, 3060 |
Datierung (Forschungsstand): | "1494" |
Verso: | x |
Beischriften, Monogramm, Datierung: | "1494", "Ad" |
Wasserzeichen: | vorhanden, konnte nicht geprüft werden |
Technik (Forschungsstand): | Feder, laut Strauss "brown and sepia ink" |
Bemerkungen: | ? |
Standardliteratur: | Winkler 59; Strauss 1494/12; AK Wien 2003, Nr. 13; AK Nürnberg 2012, Nr. 50 |
Zur Zeichnung
Die Zeichnung gibt Andrea Mantegnas etwa 20 Jahre älteren Stich (B. 20) in einem davon abweichenden, individuellen Modellierungsmodus wieder. Meder (1911/12, Wiener Jb., Bd. 30, S. 211) wies nach, dass Dürer die Vorlage abpauste. Die Weinranken indes wurden von Dürer motivisch detailreich erweitert. S. auch das Blatt mit dem Kampf der Meergötter in Wien.
Kunsthistorische Fragen an Tinte und Wasserzeichen
- Gibt es Korrekturen/Akzentuierungen in divergierendem Zeichenmittel?
- Dauer des Zeichnungsprozesses. Ist die sehr akribische Zeichnung eventuell über einen längeren Zeitraum entstanden, bestehet also aus verschiedenen Tinten/Zeichenmitteln?
- Vgl. mit Orpheus/Hamburg (ähnlich aufwändig)
- Verhältnis "1494" und "Ad" zur Zeichnungstinte?
Fazit
- Trotz optischer Abweichungen des Zeichenmittels (Messpunkte 3-5) handelt es sich um eine homogene Eisengallustinte. Die Eisengallustinte der Beschriftung (Messpunkt 1 und 2) weist zwar eine ähnliche qualitative Zusammensetzung auf, unterscheidet sich allerdings in einem deutlich höheren Zinkgehalt.
- Der blattübergreifende Vergleich des Bacchanals mit dem Wiener Blatt der Meergötter (Inv. 3061) ergibt, dass die Zeichnungstinte des Bacchanals mit der einheitlichen Tinte von Beschriftung und Darstellung auf dem Meergötter-Blattes übereinstimmt. Allein die Beschriftungstinte des Bacchanals weicht davon ab.
- Blattpaar und (kennerschaftlich bisher nicht völlig akzeptierte) Datierung samt doppelkonturiertem Monogramm jener "Italiensichen Signaturen" sind einem zeitlich einheitlichen Zeichen- und Beschriftungsvorgang zuordenbar.
Conclusion
- In spite of the optical variations in the material used to execute this work (Measurements 3-5), it is drawn with a homogeneous iron gall ink. The iron gall ink used for the inscription (Measurements 1 and 2) is composed of similar elements, but has a markedly higher proportion of zinc than that in the drawing.
- Page comparisons of the “Bacchanalia” with the related Viennese page of the “Sea Gods” (Inv. 3061) reveal that the ink used to draw it is identical to that used to compose both the inscription and the motif of the “Sea Gods” page. Hence the sole exception to homogeneity in both drawings and inscriptions is the ink used in the inscription of the “Bacchanalia”.
- The coupled pages and their date “1494” (which experts still do not except without reservation) as well as the double-contoured monogram of Dürer’s so called “Italian signature” now can be attributed to a chronologically consistent drawing and inscribing process.
Anmerkungen