Studienblatt mit dem Raub der Europa, Wien Alb, Nr. 3062

Aus Dürer Tintenanalyse
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Infobox
Wien Albertina Raub Europa 3062.jpg
Sujet: Studienblatt mit dem Raub der Europa und anderen italienischen und antiken Motiven
Sammlung, Inv.Nr.: Wien, Albertina, 3062
Datierung (Forschungsstand): 1494/95
Verso: x
Beischriften, Monogramm, Datierung: "AD"
Wasserzeichen: kein Wasserzeichen
Technik (Forschungsstand): Feder in Braun und Schwarzbraun
Bemerkungen: ?
Standardliteratur: Winkler 87; Strauss 1494/16; AK Wien 2003, Nr. 25


Zur Zeichnung

Das komplexe Studienblatt scheint mit unterschiedlichen Zeichenmitteln angefertigt zu sein. Winkler konstatiert, dass Dürer von rechts (Raub der Europa) nach oben links (Löwen) arbeitete und für diese Partien die gleiche Tinte verwendete. Abschließend seien dann die Figuren des Apoll und des Orientalen in einer dunkleren Tinte ausgeführt worden. Die Aufschrift auf dem Gefäß zwischen ihnen "LVTV./.S." wurde von Panofsky und Flechsig (II, S. 358) als lutum sapientiae, d.h. Trank der Weisheit, gedeutet. Konkrete Vorbilder für die Darstellungen konnten in der Forschung bislang nicht ermittelt werden. Für den "Raub der Europa" stellt sich die Frage, ob ein literarischer Text als Inspirationsquelle diente.

Kunsthistorische Fragen an Tinte und Papier

  • komplexestes Studienblatt unter den Frühwerkszeichnungen. Lassen veschiedene Tinten auf zeitlich auseinanderliegende Enststehungszeitpunkte schließen?
  • Verhältnis "AD" zu den restlichen Zeichnungstinte(n)


Fazit

Die Vielfältigkeit der Sujets auf dem Blatt wird durch die Analyse der Eisengallustinten bestätigt. Unter Annahme einer größeren Messunsicherheit lassen sich die Messungen 2 (Schloss), 3 (Europa) und 4 (Apollo) in nähere Verbindung bringen, die Ergebnisse der Messungen 5 und 6 (Löwenköpfe) divergieren stärker zueinander.

Das Monogramm (Messpunkt 1) wurde in Rußtusche ausgeführt.



Conclusion

An analysis of the iron gall inks used revealed that the many different motifs appearing on this page were, as expected, drawn with different materials. Although measuring tolerances have to be stretched significantly to do so, it appears that measurements 2 (Castle), 3 (Europa) and 4 (Apollo) could be attributed to a similar source. Measurements 5 and 6 (lion’s head) diverge much more significantly.

The monogram (Measurement 1) was executed in carbon ink.



Anmerkungen


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