Welsch Pirg, Oxford, 1855.99

Aus Dürer Tintenanalyse
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Oxford Ashmolean Welsch pirg WA 1855 99-a beschn web.jpg
Sujet: Welsch Pirg
Sammlung, Inv.Nr.: Ashmolean Museum (AMO), Oxford, 1855.99
Datierung (Forschungsstand): um 1495-97, nach 1505
Verso: x
Beischriften, Monogramm, Datierung: ""Welsch pirg"
Wasserzeichen: konnte nicht geprüft werden
Technik (Forschungsstand): Wasserfarben, Gouache
Bemerkungen: ?
Standardliteratur: Winkler 99; Strauss 1495/37

Beschreibung

Die unvollendet erscheinende Zeichnung vermittelt den Eindruck, die Ansicht könnte vor Ort auf dem Papier festgehalten worden sein. Allerdings spricht die kleinteilige, präzise Ausführung des Mittelgrunds dagegen (s. zu dem Fragenkomplex Hess 2012). Eine Morgenstimmung wird durch die Pastelltöne im Vordergrund und den zart eingefärbten Himmel hervorgerufen. Die Farben scheinen seit Anfertigung stark ausgeblichen. Die Datierung des Blattes wurde/wird kontrovers diskutiert.

  • Strauss 1495/37: „... bears Dürer’s inscription in black ink.“

Kunsthistorische Fragen an Tinte und Papier

  • Ist die Inschrift "wehlsch pirg" identisch mit anderen topografischen Bezeichnungen auf Dürers sog. "Landschaftsaquarellen"?→ Beschriftungskampagne innerhalb des Aquarell-Œuvres?


Fazit der Untersuchungen

Erstaunlicherweise lässt sich in der tiefschwarzen Tinte der Ortsbezeichnung "Wehlsch Pirg" Eisen und ein bemerkenswert hoher Kupfergehalt nachweisen. Darüber hinaus deutet der hohe Brom-Gehalt von Tinte und Papier auf eine restauratorische Behandlung, welche die chemische Zusammensetzung erheblich beeinflusst haben mag. Auch die unzugängliche Rückseite kann den Befund stark verunklären.

Die eindeutige Benennung des Schreibmittels als Eisengallustinte oder Rußtusche ist dieses unklaren Befundes wegen nicht möglich.


Conclusion

Surprisingly, the deep black ink used to inscribe the location ("Wehlsch Pirg") revealed both iron and a remarkably high copper content. Large amounts of bromine detected in both the paper and the ink indicate restoration treatments that have seriously affected the original chemical composition. The inaccessible back side of the page could also be confusing the readings.

Because of these unclear results it is impossible to say with certainty whether iron gall inks or carbon inks were used for the inscription.


Anmerkungen


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